Zahnfleischerkrankungen können das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen, wie eine neue Studie untermauert. Dabei war der Zusammenhang bei jüngeren Patienten ausgeprägter als bei Patienten im Alter von 70 Jahren und älter.

Neue Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Zahnfleischerkrankungen das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs um bis zu 56 % erhöhen. Dieses Ergebnis stellt die Frage nach der Wirksamkeit von Maßnahmen, die eine gute Zahngesundheit fördern sollten und somit als präventive Faktoren bei der Vermeidung dieser bösartigen Erkrankung infrage kommen.

In einer im British Journal of Cancer veröffentlichten Studie sammelten die Forscher Informationen aus dem schwedischen Zahngesundheitsregister über Zahnkaries, Wurzelkanalinfektionen, leichte Entzündungen (einschließlich Gingivitis, Perikoronitis, Stomatitis, Mukositis und anderer unspezifischer Entzündungen) und Parodontitis sowie über die Anzahl der Zähne.

Das Auftreten von Bauchspeicheldrüsenkrebs wurde sowohl aus Krebsregistern als auch aus Registern über Todesursachen ermittelt. Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7,2 Jahren wurden 10.081 Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs bei 5.889.441 Personen festgestellt.

Besonders Paradontitis & Wurzelkanalinfektionen sowie leichte Zahnfleischentzündungen (einschließlich Gingivitis, Perikoronitis, Stomatitis, Mukositis und anderer unspezifischer Entzündungen) erhöhen das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Personen unter 50 Jahren.

Die Studie ergab, dass ein häufiges Zähneputzen mit einem um 56% erhöhtem Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs verbunden war. Personen mit einer leichten Zahnentzündung hatten im Vergleich zu denjenigen mit einem gesunden Zahnstatus zu Studienbeginn ein um 35% erhöhtes Risiko. Eine Wurzelkanalinfektion war mit einem 58%-igen Anstieg des Risikos für Bauchspeicheldrüsenkrebs verbunden.

In der Altersgruppe der 50- bis 70-Jährigen war die Parodontitis der einzige zahnmedizinische Messwert, der einen Zusammenhang mit Bauchspeicheldrüsenkrebs zeigte. Die Daten deuten darauf hin, dass diese Erkrankung das Risiko um 20% erhöht. Bei Personen ab 70 Jahren wurde jedoch kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Bauchspeicheldrüsenkrebs und Zahngesundheit festgestellt. Personen mit weniger Zähnen hatten in allen Altersgruppen tendenziell ein höheres Risiko.

Die neuen Ergebnisse bestätigen die bereits vorhandenen Hinweise auf einen engen Zusammenhang zwischen Bakterien, die im Mund vorkommen, und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine frühere Studie hatte gezeigt, dass Personen, bei denen hohe Werte an Antikörpern gegen Porphyromonas gingivalis festgestellt wurden, ein zweifach so hohes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs hatten als Personen mit niedrigeren Werten. Auch bei einem anderen oralen Krankheitserreger, Aggregatibacter actinomycetemcomitans, konnte ein Zusammenhang festgestellt werden.

Die Autoren dieser Studie sagen, weitere prospektive Studien sollten durchgeführt werden, um die beteiligten oral-pathogenen Bakterien zu identifizieren. Sie fügen hinzu, dass diese Ergebnisse Hinweise auf nicht-invasive Biomarker liefern können, die zur Früherkennung von Pankreastumoren in Hochrisikopopulationen verwendet werden können.

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