Was tun bei Parodontose? Mit einer Therapie schnell zum Erfolg.
Die Parodontose wird zahnmedizinisch als Parodontitis bezeichnet, da es eine Entzündung ist. Alles fängt meist mit einer versteckten Zahnfleischentzündung an. Mit der Zeit kann sich die Entzündung weiter ausbreiten und Ihren Zahnknochen angreifen.
Sobald auch Ihr Knochen befallen ist, baut er sich ab. Ihre Zähne verlieren an Halt und werden locker. Schlimmstenfalls fallen sie aus. Eine Behandlung wird erforderlich.
Bei Ihnen wurde die Diagnose Parodontitis festgestellt. Wir möchten Ihnen mit diesem Video die Erkrankung und unsere Behandlungsstrategie näher erklären.
Parodontitis bei den Ernährungs-Docs im NDR
Am 28.01.2019 haben sich die Ernährung-Docs im NDR-Fernsehen mit der Parodontitis befasst. Das Video verlinken wir direkt unter dem Text.
Die empfohlene Ernährungsumstellung wird sehr anschaulich in Bezug auf die Grundprobleme dieser entzündlichen Erkrankung dargestellt.
Wir kennen seit Jahren die Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Diabetes, sodass die Ernährungsumstellung auch in Bezug auf Diabetes Typ II erfolgreich sein kann.
In einem kleinen Animationsfilm kann man die Ausbreitung der Bakterien über das Gewebe der entzündeten Zahnfleischtasche bis in die Blutbahn und deren mögliche zukünftige Folgen erkennen.
Etwas kurz kommt uns jedoch die Wichtigkeit der parodontologischen Betreuung der an Parodontitis erkrankten Menschen.
Nur durch eine Ernährungsumstellung alleine werden die Bakterien, die sich bereits unter dem Zahnfleisch befinden, nicht beseitigt. Hier ist eine professionelle Behandlung und kontinuierliche Betreuung genauso wichtig.
Bislang sind wir immer davon ausgegangen, dass sich die Parodontitis zwar stoppen aber nicht heilen lässt. Es gibt durch eine angepasste Ernährung jedoch zunehmend die Hoffnung, dass sich die individuelle Anfälligkeit für Parodontitis doch reduzieren lässt. Guten Appetit !
Schöne Grüße
Daniel Lohmann
Krefeld
Was tun, wenn das Zahnfleisch entzündet ist?
Ursache Nummer 1 dieser Entzündung sind zu 99% Bakterien. Verschiedene Bakterienarten leben und vermehren sich auf der Zahnwurzel genau im Bereich Ihres Zahnfleisches und darunter. Die Ausscheidungsprodukte der vielen Bakterien verletzten Ihr Zahnfleisch auf der Innenseite.
Die Entzündung entsteht dadurch, dass Ihre Körperabwehr diese Verletzung bemerkt und versucht dies zu reparieren. Da die Bakterien Ihre Wurzeloberfläche aber nicht mehr freiwillig verlassen, hört auch der Angriff der Bakterien nicht mehr auf. Ihr Zahnfleisch muss ständig repariert werden. Dies bedeutet aber das permanent viele Abwehrzellen im Zahnfleisch vorhanden sind. Eine chronische Entzündung ist entstanden.
Problem jeder chronischen Entzündung ist für Sie, dass die umgebenden Gewebe ebenfalls durch die Abwehrzellen des Körpers geschädigt werden. Ganz besonders schlimm ist hierbei die Schädigung des Kieferknochen. Eine Schädigung des Knochens bedeutet immer Knochenabbau und damit auch Verlust der Stabilität für Ihre Zähne. Leiden Sie bereits an Knochenabbau, sollte zügig gehandelt werden.
Welche Symptome sollte ich beachten?
Symptome sind für Sie vielleicht nicht so einfach zu finden. Zahnfleischbluten oder die Lockerung von Zähnen sind sicher Zeichen für eine Parodontitis. Blutungen können Sie beim Zähnebürsten oder bei der Zahnzwischenraum-Pflege feststellen.
Vielleicht haben Sie oder eine andere Person Mundgeruch (auch als Halitosis bezeichnet) festgestellt. Ihr Zahnfleisch kann ständig oder nur gelegentlich geschwollen sein. Schmerzen sind kein Dauerzustand sondern nur sporadisch, wenn überhaupt.
Neben der Art der Bakterien und der Dauer der Entzündung spielen noch viele weitere Gründe eine Rolle, damit ein Knochenabbau entsteht. Alle Dinge, die Ihr Immunsystem negativ beeinflussen können, wirken sich kurzfristig oder langfristig auch auf die Entstehung und Ausbreitung der Parodontitis / Parodontose aus.
Hierbei sind vor allem Ihre Ernährung, das Rauchen von Nikotin, emotionaler Stress und eine Vielzahl von Medikamenteneinnahmen die wichtigsten Punkte.
Zusammengefasst, achten Sie vor allem auf folgende Symptome:
- Zahnfleischbluten
- Lockerung von Zähnen
- Mundgeruch
- geschwollen Zahnfleisch
Wie behandeln wir die Parodontose?
Die Parodontosebehandlung folgt einem einfachen Schema. Als erstes wird das Ausmaß der Erkrankung durch eine gründliche Untersuchung der Zahnfleischdichtung bestimmt. Röntgenbilder helfen, den Abbau des Kieferknochen genau zu beurteilen und spielen eine entscheidende Rolle bei unserer Behandlungsplanung. Risikofaktoren ermitteln wir gemeinsam in einem Gespräch und in einem Fragebogen.
Die bakteriellen Beläge können wir durch eine einfach Färbelösung sichtbar machen und Ihnen so Tips geben, mit denen Sie Ihre Zahnpflege effektiver machen können. Natürlich reinigen wir Ihre Zähne auch von allen sichtbaren Belägen. In bestimmten Fällen werden auch die Arten der Bakterien durch Einsendung von Probenmaterial bestimmt.
Sobald die Diagnostik abgeschlossen ist, wird eine gründliche Reinigung aller bakteriell besiedelten Zahnwurzelflächen erfolgen. In den meisten Fällen führen wir dies in zwei getrennten Sitzungen durch. Meistens ist es sinnvoll das Zahnfleisch und die Zähne hierfür zu betäuben. Dadurch ist es möglich auch schwer erreichbare Stellen gut zu erreichen und Sie schmerzfrei zu behandeln.
Die Wundheilung kann in einigen Fällen noch durch die Zugabe von Antibiotika deutlich verbessert werden. Diese Medikamente können Sie per Tablette einnehmen. In einigen Fällen bringen wir sie auch in Gelform in die Zahnfleischtaschen direkt ein. Wir beraten Sie im Rahmen der Diagnostik ob zusätzliche Maßnahmen sinnvoll sind.
Da die Bakterien nicht dauerhaft aus dem Mundraum gehalten werden können, können wir die Parodontose nicht heilen. Vorbeugen kann man jedoch die Parodontitis durch regelmäßige Nachbehandlungen. Diese werden als unterstützende Parodontitistherapie (UPT) bezeichnet. Sie beinhalten die regelmäßige Kontrolle der Zahnfleischdichtung durch Messung und eine gründliche Reinigung aller erreichbaren Zahnflächen. Diese Nachbehandlungen sollten je nach Ausmaß der Erkrankung in einem Abstand von 3 bis 6 Monaten erfolgen.
Was kostet eine Parodontosebehandlung?
Wir können Ihnen an dieser Stelle leider nichts genaues zu den Kosten für eine Parodontosebehandlung sagen, da diese nur individuell bestimmt werden können. Sie hängen ab vom Versichertenstatus des Patienten wie auch ganz besonders vom Erkrankungsgrad. Sofern für gesetzlich Versicherte jedoch selbst zu tragende Kosten entstehen, werde wir Sie im Vorfeld darüber informieren.
Privat versicherten Personen oder Selbstzahler erhalten eine Rechnungsstellung auf Basis der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ).