Zahnfleischrückgang: Ursachen, Behandlung und Vorbeugung
Zahnfleischrückgang ist ein häufiges Problem, das viele Menschen betrifft. Es kann zu empfindlichen Zähnen, Zahnverlust und anderen ernsthaften Mundgesundheitsproblemen führen.
Hier erfahren Sie, was Zahnfleischrückgang verursacht, wie Sie ihn behandeln können und welche Maßnahmen zur Vorbeugung Sie ergreifen können, um Ihre Zahnfleischgesundheit zu verbessern.
Von Zahnfleischrückgang sprechen wir, wenn die Wurzeloberfläche eines oder mehrere Ihrer Zähne sichtbar ist.
Beim Rückgang des Zahnfleisches unterscheidet man in der Regel zwei Varianten. Einerseits kann der Rückgang durch eine chronische oder aggressive Entzündung entstanden sein. Andererseits durch eine mechanische Verletzung oder übermäßige Beanspruchung.
Auf einen Blick: Was begünstigt Zahnfleischrückgang?
Genetische Vorbelastung
Rauchen / Nikotin
Ungesunde Ernährung
Erhöhte körperliche oder seelische Anspannung (Stress)
Stoffwechselkrankheiten
Besonders anfällig sind Sie, wenn Ihr Zahnfleisch sehr dünn ist.
Verhindern Sie weiteren Zahnfleischrückgang durch gezielte Massnahmen
Lassen Sie ästhetische Bedenken professionell angehen
Unterstützen Sie die Regeneration Ihres Zahnfleisches
Chronische oder aggressive Zahnfleischentzündung (Parodontitis)
Bei einer chronischen oder aggressiven Zahnfleischentzündung (Parodontitis) führt die Entzündung tief im Zahnfleisch zu einem Knochenabbau. Optisch verdeckt die Schwellung des Zahnfleischs den Knochenabbau lange Zeit. Fehlt jedoch mehr als 30% des Knochens oder wird die Entzündung erfolgreich beseitigt, wird der Zahnfleischrückgang durch die fehlende Schwellung sichtbar.
Symptome einer Parodontitis:
Bluten beim Zähneputzen
Spuren von Blut beim Ausspucken der Zahncreme
Gerötetes Zahnfleisch
Zahnfleischtaschen bluten
Blut bei Verwendung von Zahnseide
Blutspuren beim Abbeißen von z.B. Äpfeln oder Birnen
Zahnzwischenräume sowie schwarze Lücken
Da es sich hierbei meist schon um sehr große Knochendefekte handelt, ist der Rückgang des Zahnfleisches auch sehr deutlich. Dieser betrifft meist den gesamten Zahn oder die Zähne herum. Besonders auffällig sind die großen Zahnzwischenräume und sichtbaren schwarzen Lücken.
Angeborenes Missverhältnis zwischen Kieferknochen und Zähnen
Ein häufiges Problem bei vielen Menschen ist das angeborene Ungleichgewicht zwischen der Größe des Kieferknochens und der Anzahl sowie Größe der Zähne. Dies führt oft schon in der Jugend zu Zahnengstand oder schiefen Zähnen.
Kieferorthopädische Korrekturen und ihre Auswirkungen
Auch wenn die Zahnstellung durch Kieferorthopädie korrigiert wurde, fehlt vielen Zähnen auf Teilen der Wurzelfläche eine knöcherne Unterstützung. In diesen Fällen kann das Zahnfleisch durch zu festes Zähneputzen oder traumatische Verletzungen leicht zerstört werden. Aufgrund der fehlenden knöchernen Unterlage bleibt ein sichtbarer Defekt zurück. Unbehandelt kann sich dieser Defekt in Zukunft noch weiter vergrößern. Dieser betrifft meist nur die äußeren Bereiche der Zähne und kann heute oft erfolgreich wieder aufgebaut werden.
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) ist eine grundlegende Maßnahme zur Behandlung von Zahnfleischrückgang. Dabei werden Zahnbeläge und Zahnstein entfernt, die Hauptursachen für Zahnfleischentzündungen und Parodontitis sind. Regelmäßige PZR-Sitzungen können dazu beitragen, das Zahnfleisch gesund zu halten und weiteren Zahnfleischrückgang zu verhindern.
Zahnfleischtransplantation
In fortgeschrittenen Fällen kann eine Zahnfleischtransplantation notwendig sein. Hierbei wird gesundes Gewebe aus dem Gaumen oder einem anderen Bereich des Mundes entnommen und auf die betroffenen Stellen transplantiert. Diese Methode hilft, das zurückgegangene Zahnfleisch wieder aufzubauen und die Zähne zu schützen.
Knochenaufbau
Wenn der Kieferknochen stark betroffen ist, kann ein Knochenaufbau erforderlich sein. Dabei wird künstlicher oder natürlicher Knochen an den betroffenen Stellen eingebracht, um die Knochenstruktur zu stärken und eine stabile Basis für das Zahnfleisch zu schaffen.
Lasertechnologie
Die Verwendung von Lasern in der Zahnmedizin hat sich als effektive Methode zur Behandlung von Zahnfleischrückgang erwiesen. Laser können infiziertes Gewebe gezielt entfernen und die Heilung des Zahnfleisches fördern. Diese Methode ist weniger invasiv und schmerzhaft als herkömmliche chirurgische Eingriffe.
Antimikrobielle Behandlungen
Antimikrobielle Behandlungen, wie die Anwendung von speziellen Mundspülungen oder die lokale Verabreichung von Antibiotika, können helfen, die Bakterienzahl im Mund zu reduzieren und Entzündungen zu bekämpfen. Diese Behandlungen unterstützen die Heilung des Zahnfleisches und können in Kombination mit anderen Maßnahmen eingesetzt werden.
Gute Mundhygiene
Eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene ist entscheidend, um Zahnfleischrückgang zu verhindern und zu behandeln. Dazu gehören das tägliche Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und antibakteriellen Mundspülungen. Auch regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt sind wichtig, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Maßnahmen zur Vorbeugung von Zahnfleischrückgang
Regelmäßige Zahnarztbesuche
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind entscheidend, um Zahnfleischrückgang frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Durch professionelle Zahnreinigungen und Vorsorgeuntersuchungen können potenzielle Probleme identifiziert und rechtzeitig behandelt werden.
Richtige Putztechnik
Um das Zahnfleisch optimal zu schützen, ist eine korrekte Putztechnik entscheidend. Nutzen Sie eine weiche Zahnbürste und putzen Sie mit sanften, kreisenden Bewegungen, um Verletzungen zu vermeiden. Achten Sie darauf, starkes Schrubben zu vermeiden, da dies das Zahnfleisch schädigen kann.
Verwendung von Zahnseide
Die tägliche Verwendung von Zahnseide hilft, Plaque und Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen, wo die Zahnbürste nicht hinkommt. Dies reduziert das Risiko von Zahnfleischentzündungen und -rückgang.
Antibakterielle Mundspülungen
Antibakterielle Mundspülungen können die Anzahl der schädlichen Bakterien im Mund reduzieren und somit Zahnfleischentzündungen vorbeugen. Wählen Sie eine Mundspülung, die speziell zur Förderung der Zahnfleischgesundheit entwickelt wurde.
Ausgewogene Ernährung
Die Aufrechterhaltung der Mundgesundheit erfordert eine ausgewogene Ernährung. Essen Sie Lebensmittel, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind, besonders Vitamin C und Kalzium, um das Zahnfleisch zu stärken und Entzündungen vorzubeugen.
Verzicht auf Tabak
Rauchen und der Gebrauch von Tabakprodukten erhöhen das Risiko von Zahnfleischentzündungen und -rückgang erheblich. Der Verzicht auf Tabak kann die Gesundheit Ihres Zahnfleisches verbessern und Zahnfleischrückgang vorbeugen.
Stressbewältigung
Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Zahnfleischerkrankungen erhöhen. Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation, Yoga oder regelmäßige Bewegung können helfen, Stress zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit zu verbessern.
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Begrüßung und Thema
Herzlich Willkommen in der Praxis. Heute möchte ich über Zahnfleischrückgang sprechen. Vielleicht schauen Sie sich dieses Video auch an, weil Sie Zahnfleischrückgang an einigen Ihrer Zähne feststellen konnten.
Funktion des Zahnfleisches Welche Funktionen hat Zahnfleisch überhaupt? Zahnfleisch dient dazu, den Zahn, der normalerweise im Knochen verankert ist, abzudichten. Man könnte sagen, das Zahnfleisch hat also eine Dichtungsfunktion und es ist deshalb ein bisschen mit der Wurzeloberfläche des Zahnes und mit der Knochenoberfläche verwachsen. Somit entsteht eine sehr derbe und feste Verbindung.
Kieferveränderungen und Zahnfleischrückgang Leider werden unsere Kiefer seit Tausenden von Jahren knöchern immer etwas kleiner. Dadurch finden auch nicht mehr alle Zähne automatisch ihren Platz und oft werden kieferorthopädische Maßnahmen notwendig. Stehen alle Zähne ordentlich, aber in einem zu kleinen Kiefer, so ist äußerlich der Knochen sehr dünn. Das Zahnfleisch deckt diese Situation zunächst ab, aber ohne den darunter liegenden Knochen ist es sehr empfindlich und kann durch kleine Verletzungen schnell zum Rückgang gebracht werden.
Vorbeugung und Pflege Solange das Zahnfleisch dick und derb ist und vielleicht auch noch eine gewisse Schutzfunktion ausübt, ist sicherlich keine medizinische Notwendigkeit zu handeln. Vorsichtiges Zähneputzen und entsprechend vorsichtiges Verhalten bei Nahrungsmittelaufnahme kann helfen, diesen Zustand möglichst lange zu bewahren.
Probleme und Folgen des Zahnfleischrückgangs Aber oft geht der Zahnfleischrückgang weiter. Entzündungen treten auf, man kann schlecht putzen, es tut weh beim Putzen, es blutet vielleicht. Von der Entzündung sieht man eine Entzündung in der Region, muss man davon ausgehen, dass auch unterirdisch weiteres Gewebe zerstört wird. Bakterien dringen ein, Zahnstein bildet sich und ein weiterer Zahnfleischrückgang ist die Folge.
Moderne Behandlungsmethoden Wir können heutzutage zum Beispiel mit Eigenem Gewebe oder mit Fremdmaterialien, Membranen oder Ähnlichem, verlorenes Zahnfleisch wieder aufbauen.
Einladung zur Konsultation Wenn Sie Fragen zu Ihrem Zahnfleisch haben, geben Sie uns die Möglichkeit, uns dies einmal anzusehen. Vielleicht haben wir eine Lösung und können dies gemeinsam mit Ihnen bewältigen. Dankeschön.
Ein Zahnfleischrückgang bedeutet, dass Wurzeloberfläche an einem oder mehreren Zähnen sichtbar und damit nicht mehr von Zahnfleisch bedeckt ist. Die Zahnwurzel ist somit ungeschützt und hat ein hohes Risiko für Karies, erhöhte Abnutzung durch Zähneputzen und Schmerzhaftigkeit bei Temperatur und Berührung.Kommt es bereits in jungen Jahren zu einem erkennbaren Rückgang, dann sollten die Gründe genauer untersucht werden. Verlorenes Zahnfleisch bildet sich nicht zurück !Beim Zahnfleischrückgang Stadium 1 ist der Rückgang meist nur an einem oder 2 Zähnen vorhanden. Betroffen sind die äußeren Zahnflächen. Das Stadium 1 kann durch minimale zahnmedizinische Maßnahmen und durch eine Veränderung der Putztechnik oft erfolgreich korrigiert werden. Wir sprechen dann von reversibel oder wiederherstellbar. … mehr
Beim Stadium 2 des Zahnfleischrückgang sind einzelne oder mehrere Zähne sehr deutlich betroffen. Meist beträgt der Rückgang deutlich mehr als 3 Millimeter und das Zahnfleisch ist entzündet oder bei Berührung empfindlich.Gerade Zähneputzen ist dort sehr empfindlich. Ursache sind oft Fehlstellungen von einzelnen Zahnwurzeln und ein anatomisch sehr dünner Kieferknochen und dünnes Zahnfleisch.Abhängig vom Behandlungszeitpunkt kann hier durch Verdickung des Zahnfleisches durch Einbringung von Membranen oder Transplantation von Gaumengewebe verlorenes Zahnfleisch wiederhergestellt werden. Besonders wichtig ist hierbei die Wiederherstellung einer entzündungsfreien Zahnfleischdichtung.Je nach Grad der Fehlstellung der betroffenen Zähne kann auch eine Korrektur der Wurzelstellung sinnvoll sein. … mehr
Bei einem schweren Zahnfleischrückgang - Stadium 3 sind eine Vielzahl von Zähnen betroffen. Neben dem deutlich erkennbaren Rückgang des Zahnfleisch und den freien Wurzeloberflächen sind auch große Lücken in den Zahnzwischenräumen erkennbar.
Das Stadium 3 ist meist bei fortgeschrittener Parodontitis und deutlich vorhandenem Knochenabbau vorhanden. Ein Rückbau durch Gewebeaufbau ist teilweise möglich. Behandlungsziel ist hier durch ausreichenden Gewebeaufbau weiteren Rückgang von Zahnfleisch zu vermeiden. Optische Korrekturen von großen Zahnlücken sind meist nur durch Anbringung von kleine Füllungen, durch Kronenversorgung oder Verblendschalen zu erreichen. … mehr
Zahnfleischrückgang bedeutet, dass die Wurzeloberfläche eines oder mehrerer Ihrer Zähne sichtbar ist.
So ist ein Zahn aufgebaut
Unsere Zähne bestehen aus einer mittelharten Masse, dem Dentin. Mittig eingeschlossen vom Dentin befindet sich der lebendige Kern der Zähne, die Pulpa oder auch als Zahnnerv bezeichnet.
Der obere Teil des Zahnes ist mit der härtesten Substanz unseres Körpers überzogen, dem Zahnschmelz, der ähnlich wie Glas ist.
Zahnfleisch und Dentin
Wenn unsere Zähne fertig gebildet sind, schaut der Zahnschmelz größtenteils aus dem Zahnfleisch heraus. Das Dentin im Bereich der Wurzel ist mit vielen kleinen Fasern am Knochen verbunden und eigentlich zu weich und anfällig, um dauerhaft außerhalb des Zahnfleisches in die Mundhöhle zu sein.
Durch viele kleine Öffnungen auf der Wurzeloberfläche können sich Bakterien viel leichter dort festhaften und Karies sowie Verfärbungen verursachen.
Zahnwurzeln sollten nicht sichtbar sein
Die Öffnungen sind wie kleine Kanäle, die meist bis zum Nerv ziehen und daher auch für die Empfindlichkeit vieler Zähne verantwortlich sind. Demnach sollten Ihre Zahnwurzeln optisch nicht sichtbar und das Zahnfleisch rund um Ihre Zähne in ausreichender Menge vorhanden sein.
Im ersten Fall kommt der Zahnfleischrückgang besonders an der Außenseite eines oder mehrerer Zähne vor. Der Zahnzwischenraum zu den Nachbarzähnen ist noch komplett mit Zahnfleisch ausgefüllt und der Zahn lässt sich durch manuelles Wackeln nicht oder nur minimal bewegen. Dieser lokale Rückgang kann auch schon im jungen Lebensalter auftreten.
Im zweiten Fall ist eine vorliegende Parodontose der Grund für einen Zahnfleischrückgang. Das Zahnfleisch im Zahnzwischenraum ist meistens reduziert und optisch zeigen sich dadurch dunkle Bereiche zwischen den Zähnen.
Es kann auch bereits zu einer fühlbaren Lockerung der Zähne gekommen sein. Ausführliche Informationen über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Parodontitis finden Sie in der Rubrik Zahnfleischentzündung und Parodontose.
Stellt man irgendwo einen Rückgang von Zahnfleisch fest, sollte man eigentlich einen Fachzahnarzt für Parodontologie aufsuchen. Eventuell kann auch zunächst Ihre Zahnärztin oder Zahnarzt helfen und Auskunft geben.
Bei der Behandlung von Zahnfleischrückgang stehen für uns immer folgende Dinge im Vordergrund:
Beseitigung und Vermeidung von Entzündungen des Zahnfleisches (lokal und generell)
Beweglichkeit im Bereich der Zahnfleischdichtung reduzieren, sofern schon vorhanden
Verdickung des lokalen Gewebes
Wiederabdeckung der freiliegenden Wurzeloberfläche mit Zahnfleisch
Vermeidung von Narbenzügen
Erlernen einer zahnfleisch-schonenden Putztechnik
Aufpassen beim Zähneputzen
Zähneputzen mit spürbarem Druck sollte unbedingt vermieden werden, aber es sollte geklärt werden, ob an der betroffenen Stelle bereits Bakterien vorhanden sind und eine Entzündung vorliegt.
Wenn Sie sich bei uns vorstellen, dokumentieren wir in der Regel den Rückgang des Zahnfleisches mittels Dokumentationsbogen und oder Fotografie, damit es für zukünftige Kontrollen auch einen Vergleich geben kann.
Therapie ja oder nein?
Ob eine Therapie erfolgt oder nicht entscheiden letztlich Sie und die Tatsache, ob ein weiteres Fortschreiten den Erhalt der oder des Zahnes gefährden würde.
In vielen Fällen kann durch eine Therapie ein Fortschreiten des Zahnfleischrückgangs erfolgreich gestoppt oder verlangsamt werden. Die Anwendung von lokalen Cremes, Zahnpasten oder anderen Tinkturen und Salben kann zwar schmerzhafte lokale Reizungen des Zahnfleisches lindern. Aber leider kein neues Zahnfleisch erzeugen.
Tun Sie Ihrem Zahnfleisch den Gefallen: Warten Sie daher nicht zu lange mit einer genauen Diagnostik !
Therapiemöglichkeiten
Technisch gesehen haben auch wir verschiedene Möglichkeiten zur Therapie des Zahnfleischrückgangs:
Sollte eine anfängliche Entzündung vorhanden sein, versuchen wir durch lokale Hygienemaßnahmen möglichst alle bakteriellen Biofilme zu entfernen.
Kann die Situation durch eigene und professionelle Hygienemaßnahmen nicht dauerhaft stabil gehalten werden, dann kommen mikrochirurgische Verfahren zum Einsatz. Hierbei versuchen wir möglichst viele der oben genannten Ziele zu berücksichtigen.
Chirurgischer Eingriff kann sinnvoll sein
In einigen Fällen ist ein lokaler „Versatz“ von Zahnfleisch durch chirurgische Maßnahmen ausreichend, um die freie Zahnwurzel wieder abzudecken. Bei lokal sehr dünnem Ausgangsgewebe ist es sinnvoll, eine Verdickung durchzuführen. Das hierfür verwendete Gewebe kann am Gaumen entnommen und in die gewünschte Region verpflanzt werden. In einigen Fällen kann auch Ersatzgewebe (tierischen Ursprungs) sinnvoll sein.
Hierbei fügt sich das Gewebe weitestgehend narbenfrei und unauffällig in die neue Stelle ein. Glücklich sind wir über die Tatsache, dass das entnommene Gewebe am Gaumen zu 100% wieder regeneriert und somit auch nach ein paar Monaten wiederholt als Spenderregion zur Verfügung stehen kann.
Welches Verfahren für Sie am sinnvollsten ist, klären wir gerne in einem persönlichen Gespräch.
Zahnverlust vermeiden
Einen Zahnverlust sollten Sie nicht riskieren und sich rechtzeitig über Behandlungsmöglichkeiten informieren.
Zunächst sollte der Zahnfleischrückgang gestoppt werden. Oft kann der Rückgang auch komplett rückgängig gemacht werden.
Zahnzwischenräume sowie schwarze Lücken
Ist der Zahnfleischrückgang eine Folge von Knochenabbau durch Parodontitis, dann sind meist große Zahnzwischenräume als sichtbare schwarze Lücken erkennbar. Ohne knöcherne Stütze für das Zahnfleisch, kann nur sehr bedingt ein Zahnfleischaufbau hier weiterhelfen.
Ästhetik und Phonetik
Sofern die Ursache des Knochenabbaus erfolgreich behandelt wurde, können hier Formveränderungen der Zähne und der Zahnzwischenräume für eine bessere Ästhetik und Phonetik (Lautbildung) sorgen. In einigen Fällen sollte auch eine Stellungskorrektur der Zähne erfolgen (kieferorthopädische Maßnahmen).
Kronen- und Brückenersatz, Verblendschalen und Formkorrekturen
Die optischen Probleme von sichtbaren langen Zahnhälse sind dunkle und große Zwischenräume. Ein Verschließen oder optisches Verdecken kann durch Formkorrekturen der Zähne erfolgen. Dies kann durch Auftragen von Kunststoff erfolgen, oder durch Kronen- und Brückenversorgungen der Zähne. Auch fest verklebte Verblendschalen sind in manchen Fällen eine Lösung.
Künstliches Zahnfleisch
An den Schneidezähnen kann es durchaus vorkommen, dass bereits mehrere große Zahnzwischenräume sichtbar sind. In diesen Fällen kann „künstliches Zahnfleisch“ zunächst weiterhelfen. Es begünstigt nicht nur eine bessere Optik, sondern verhindert auch ein Zischen beim Sprechen.
Zahnfleisch schützt Ihre Zähne vor dem Eindringen von Bakterien und anderen Arten von Reizen und Gefahren. Geht Ihr Zahnfleisch zurück, verliert der betroffene Zahn Halt und kann dauerhaft ausfallen.
Zahnfleischrückgang bei jungen Menschen
Besonders die Anzahl junger Menschen mit sichtbarem Zahnfleischrückgang an einzelnen oder mehreren Zähnen wird immer größer und wird unbehandelt dauerhaft zu Problemen führen.
Zahnfleischrückgang eine Volkskrankheit?
Zahnfleischrückgang wird im Laufe des Lebens wohl jeder Mensch mehr oder weniger deutlich feststellen. Leider betrifft es immer mehr Menschen, daher spricht man schnell von einer Volkskrankheit. Sei es ein einzelner Zahn oder gleich an mehreren Zähnen. Ob junger Mensch, oder eventuell erst später im Lebensalter. Zahnfleisch ist die Abdichtung der knöchernen Zahnverankerung. Demzufolge bedeutet ein Zahnfleischschwund immer auch Verlust an zahntragenden Knochen.
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Zahnfleischrückgang und Zahnfleischschwund: Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Zahnfleischrückgang und Zahnfleischschwund sind zwei Begriffe, die oft im Zusammenhang mit Zahnfleischerkrankungen verwendet werden, und obwohl sie ähnliche Symptome und Ursachen haben können, gibt es dennoch einige Unterschiede zwischen ihnen.
Gemeinsamkeiten:
Ursachen: Beide Zustände können durch verschiedene Faktoren verursacht werden, darunter schlechte Mundhygiene, Rauchen, genetische Veranlagung und bestimmte Krankheiten wie Diabetes.
Symptome: Zu den häufigsten Symptomen gehören gerötetes, geschwollenes oder blutendes Zahnfleisch, Zahnempfindlichkeit und sichtbare Zahnwurzeln.
Behandlung: Die Behandlung beider Zustände kann ähnlich sein und beinhaltet oft eine verbesserte Mundhygiene, professionelle Zahnreinigung und in schwereren Fällen chirurgische Eingriffe.
Unterschiede:
Definition: Während Zahnfleischrückgang das Zurückziehen des Zahnfleisches von der Zahnkrone beschreibt, wodurch mehr von der Zahnwurzel freigelegt wird, bezieht sich Zahnfleischschwund auf den allgemeinen Verlust von Zahnfleischgewebe im Mund.
Auswirkungen: Zahnfleischrückgang kann zu Zahnempfindlichkeit führen, da mehr von der Zahnwurzel freigelegt wird. Zahnfleischschwund hingegen kann zu einem allgemeinen Verlust des Zahnfleischstützgewebes führen, was das Risiko von Zahnverlust erhöhen kann.
Ursprung: Zahnfleischrückgang kann oft durch mechanische Ursachen wie hartes Zähneputzen verursacht werden, während Zahnfleischschwund häufiger durch systemische Erkrankungen oder lang anhaltende Entzündungen verursacht wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Zahnfleischrückgang als auch Zahnfleischschwund ernsthafte zahnmedizinische Probleme darstellen, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollten, um schwerwiegendere Komplikationen zu vermeiden. Es ist wichtig, regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen durchzuführen und bei ersten Anzeichen sofort einen Fachmann aufzusuchen.